Im November 2018 entschied ich mich mit der Fotografie zu befassen, sie zu hinterfragen und mit diesem fotografischen Medium an der einen oder anderen Stelle zu provozieren. Meine Provokation ist weniger an die Rezipienten gerichtet, denn mehr auf das Modell vor meiner Kamera. Schließlich geht es nicht nur um ein Foto.
In den folgenden Monaten und Jahren befasste ich mich ausschließlich mit der Fotografie und lernte in dieser Zeit sehr interessante sowie besondere Persönlichkeiten kennen und schätzen. Insbesondere im Bereich der Foto- Literatur war und bin ich sehr interessiert daran, was eigentlich Lesbarkeit in Fotos bedeutet. 
In meiner Fotografie nehme ich mich nie ganz raus. Würde ich dies tun, so hätte ich das Gefühl, nicht anwesend zu sein und somit fehlte mir die Persönlichkeit in meiner Fotografie. 
 Dass das Foto schlussendlich das Resultat vom Ganzen ist, dürfte selbsterklärend sein, dennoch ist mir die Begegnung, die Beobachtung, die Analyse des Menschen und dem was er warum wie macht weit wichtiger. Denn seit ich denken kann war ich stets geneigt, den Menschen zu begreifen. Dies kann ich sowohl im Film als auch im Foto auf durchaus spannende Art und Weise tun. 
Übrigens möchte ich in diesem Kontext die Straße als einen Ort der Begegnungen zwischen Luxus und Gosse keineswegs unerwähnt lassen. Denn die Straße ist es, die mich inspiriert. So lerne ich fast ausschließlich alle Modelle, die je mit mir fotografiert haben, eben auf genau dieser Straße, in Cafe´s und Hotel- Lounges der gehobenen Klasse, kennen. 
Auf das allseits beliebte Namedropping werde ich an dieser Stelle ebenso verzichten, wie zu erwähnen, wo ich an Ausstellungen echt. teilgenommen habe. 
Im März 2023 erhielt ich zeitgleich mit der Metastasierung im Hals die Diagnose Krebs. Das hat mich aber nicht davon abgehalten auch weiterhin zu fotografieren. Vielleicht nehme ich mit dieser Tatsache meine Fotografie sowie meine Begegnungen noch intensiver wahr und dies bis zum Schluss.  










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